Die Vor- und Nachteile eines Anschreibens

Wir werden oft nach dem Wert von Anschreiben auf dem heutigen Arbeitsmarkt gefragt. Manche denken Anschreiben sind von gestern, andere sehen es als wichtigen Bestandteil einer aussagekräftigen Bewerbung.

Die Vorteile:

1. Personalisierte Vorstellung
Ein gut formuliertes Anschreiben ermöglicht es den Bewerbern, sich selbst vorzustellen, ihre Beweggründe und Werte zu erläutern und darzulegen, wie ihre Fähigkeiten mit der Mission des Unternehmens übereinstimmen. Dies ist besonders nützlich für Stellen, die eine starke Kommunikation erfordern, oder für berufliche Veränderungen, die einen zusätzlichen Kontext benötigen.
2. Klärt Lücken oder Übergänge
Anschreiben bieten Raum, um potenzielle Probleme anzusprechen, wie z. B. Beschäftigungslücken oder berufliche Veränderungen, indem sie Kontext bieten und übertragbare Fähigkeiten hervorheben. Dies hilft Personalverantwortlichen, Aspekte zu verstehen, die sonst Fragen aufwerfen könnten.
3. Zeigt die Soft Skills
Während sich der Lebenslauf auf die fachlichen Fähigkeiten und Leistungen konzentriert, werden im Anschreiben die Persönlichkeit, die Kommunikationsfähigkeiten und die kulturelle Eignung hervorgehoben. Dies kann eine menschlichere Verbindung fördern, was bei kunden- oder teamorientierten Positionen entscheidend ist.

Die Nachteile:

1. Zeitaufwendig
Das Verfassen eines maßgeschneiderten Anschreibens für jede Bewerbung kann für Bewerber zeitaufwändig sein. Für die Personalverantwortlichen kann die Prüfung langer oder allgemeiner Anschreiben ebenfalls eine Herausforderung sein, wenn schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen.
2. Nicht immer gelesen
In vielen Fällen lesen Personalverantwortliche und Personalvermittler die Anschreiben gar nicht, so dass sich die Mühe vergeblich gemacht wurde und die potenzielle Wirkung verloren geht.
3. Kann überflüssig sein
Wenn Anschreiben schlecht formuliert werden, können sie einfach nur Informationen wiederholen, die bereits im Lebenslauf enthalten sind, und so wenig zusätzlichen Nutzen bieten und die Bewerbung insgesamt schwächen.
4. Risiko der Voreingenommenheit
Manche argumentieren, dass Anschreiben unbewusste Voreingenommenheit hervorrufen können, indem sie den Stil oder persönliche Umstände übermäßig betonen.

Sind Anschreiben also notwendig?

Im Jahr 2024 sind Anschreiben nicht mehr für jede Bewerbung obligatorisch, aber sie können immer noch ein strategisches Instrument sein – vor allem für Stellen, bei denen Kommunikation, Kreativität oder Führungsqualitäten wichtig sind. Bewerber sollten Anschreiben in Erwägung ziehen, wenn sie einen klaren Vorteil bieten, z. B. wenn sie Kontext hinzufügen, ihre Leidenschaft zeigen oder einzigartige Aspekte ihres beruflichen Werdegangs erläutern.

Wenn jedoch in einer Stellenausschreibung nicht ausdrücklich danach verlangt wird und ein Lebenslauf die notwendigen Informationen vermitteln kann, kann es Zeit sparen, das Anschreiben wegzulassen, ohne die Wirkung zu beeinträchtigen.